Offen wie nie, spricht Gaby Dohm über ihren Lebensabend. Ich will meinem Sohn nicht zur Last fallen.
Es sind Gedanken, die die meisten Menschen gern von sich wegschieben: Was wird aus mir im Alter, wenn ich nicht mehr für mich sorgen kann? Gaby Dohm (72) hat darüber aber intensiv nachgedacht. Und ist sich sicher: Auf keinen Fall will sie ihrem Sohn Julian (38) zur Last fallen. „Man möchte ja seine Kinder schonen. Bis zu einem gewissen Grad geht die Pflege zu Hause. Aber wenn wir krank sind, dann ist alles anders”, findet sie. Auch ihren jetzigen Partner Peter Deutsch (76) will sie bestimmt nicht belasten. Er ist ja auch schon etwas älter als sie.
In den letzten Monaten hat die Schauspielerin mehrere Pflegeheime in München und Berlin besucht. Zur Vorbereitung auf ihre Rolle als demenzkranke Frau in dem Film „Marie räumt auf”. Die beklemmenden Erfahrungen, die sie machte, lassen sie nicht los. „Es war häufig sehr traurig. Ich habe viele Demenzkranke kennengelernt”, erzählt sie in einem Interview mit leiser Stimme. „Manche wussten gar nicht, wo sie sind, dachten, sie seien in einem Hotel.” Oft sei es aber auch tröstlich gewesen.
„Ich finde, ein Heim ist oft ein Gewinn”
„Die Patienten finden in Kleinigkeiten noch ihr. Glück. In den meisten Fällen ist es für die Angehörigen schlimmer als für die Kranken”, so die 72-Jährige Schauspielerin.
Nach ihren Besuchen ist sich die Österreicherin sicher: Meist sei ein Seniorenheim eine sinnvolle Alternative zur häuslichen Pflege. „Viele Menschen sind ja auch erleichtert, im Pflegeheim zu sein. Dann müssen sie sich nicht vor ihren Kindern genieren, weil sie nicht mehr gut beieinander sind. Das birgt ja auch Spannungen”, erzählt der TV-Star.
Ganz im Gegensatz zu einer Alters-Wohngemeinschaft, nach der sich viele sehnen. „Die Idee finde ich komisch und nicht witzig. Das wäre auf keinen Fall etwas für mich”, sagt Gaby Dohm entrüstet. „Man kann Freunde doch besuchen, dafür muss man nicht gleich zusammenziehen.”